Vorschulkonzept

Was verstehen wir unter Schulvorbereitung? Die Bildung beginnt mit der Geburt eines Kindes. Spätestens mit dem ersten Kindergartentag folgt die gezielte Schulvorbereitung. Somit ist die gesamte Krippen- und Kindergartenzeit als Vorbereitung auf die Schule anzusehen. Die Schulvorbereitung ist Lebensvorbereitung und kein Einschulungstraining und bezieht sich auf alle Entwicklungsdimensionen der kindlichen Persönlichkeit. Im letzten Kindergartenjahr vor dem Schuleintritt erfolgt eine altersgemäße intensivere Förderung, die das Ziel hat, das Kind an Schulfähigkeit heranzuführen. Die Basissinne werden in dieser Phase verstärkt in den Blick genommen. Im Vorschulalter haben die Kinder eine „Reife“ erreicht, mit der sie auch größeren Anforderungen gerecht werden können.

Daraus lässt sich die Frage ableiten, welche Kenntnisse und Fähigkeiten sollten die Kinder bei Schuleintritt mitbringen? Wann also ist ein Kind „schulfähig“?

Spiel

Beim Spiel erwerben Kinder die Fähigkeiten und Fertigkeiten, die sie brauchen, um schulfähig zu sein. Schulfähigkeit ist eine unmittelbare Folge der Spielfähigkeit. Das Spiel einzuschränken hieße, Kinder im Aufbau ihrer Schulfähigkeit aktiv und passiv zu behindern. Kognitive Lernprozesse geschehen während des Spiels, also in Situationen, die nicht von Erwachsenen im Hinblick auf kognitive Förderung strukturiert sind. Eine der wesentlichen Grundlagen für Intelligenz und Selbstbewusstsein von Menschen ist die Fähigkeit, sich in andere Menschen, ihre Absichten und Gedanken, hinein versetzen zu können. Genau dies geschieht im Spiel. Die allgemeine Schulfähigkeit ist immer nur dann gegeben, wenn die „emotionale Schulfähigkeit“ ausgeprägt ist. Sie steht an erster Stelle und kann sich nur dort entwickeln, wo Kinder ausgiebig spielen. Die „emotionale Schulfähigkeit“ bei Kindern ist die Voraussetzung für die „kognitive Schulfähigkeit“. Schulfähigkeit oder Schulreife bedeutet ein Zusammenspiel körperlicher, geistiger, charakterlicher und sozialer Faktoren, die für den Schulerfolg erfahrungsgemäß von Bedeutung sind. Sie sind Grundlage zur Beobachtung, wenn es um die Beurteilung der Schulfähigkeit eines Kindes geht.

 

Wir bieten in unsere Kindertagesstätte an einem Tag pro Woche Vorschulstunden mit Übungen zu den folgenden Kompetenzbereichen an:

Motorik

  • Grobmotorische Kompetenzen
  • Feinmotorische Kompetenzen
  • Stifthaltung
  • Ausdauer und gezieltes Sitzen

Soziale Kompetenzen

  • Kooperation
  • Prosoziales Verhalten
  • Umgang mit Konflikten
  • Fähigkeit, Hilfe zu holen
  • Kooperationsfähigkeit
  • Selbstbehauptung
  • Kommunikationsfähigkeit

Emotionale Kompetenzen

  • Sprachlicher Emotionsausdruck
  • Emotionsregulation
  • Empathie
  • Wahrnehmung von Emotionen bei sich und anderen
  • Emotionale Ausdrucksfähigkeit
  • Regulation negativer Gefühle Selbstvertrauen und Selbstsicherheit
  • Frustrationstoleranz
  • Fähigkeit, Konflikte auszuhalten und zu lösen
  • Empathie
  • Fähigkeit zur Verantwortung

Motivation

  • Exploration
  • Aufgabenorientierung
  • Konzentrations- und Arbeitsverhalten
  • Ausdauer und physische Belastbarkeit

Sprache und frühe Literacy

  • Grammatik
  • Sprechen und Verstehen
  • Frühe Literacy
  • Aufbau von Wortschatz
  • Sprachgebrauch
  • Satzlehre

Mathematik

  • Sortieren und Klassifizieren
  • Ordnen und Formenkenntnis
  • Zählen und Zahlenwissen
  • Rechnen • Zahlen im Zahlenraum 1 bis 20
  • Messen & Wiegen bezogen auf Länge, Höhe, Breite, Gewicht

Naturwissenschaft

  • Naturwissenschaftliches Grundverständnis und Denken
  • Forschen und Experimentieren
  • Bauen und Konstruieren
  • Umwelterziehung
  • Naturwissenschaftliche Experimente
  • Beobachtungen in der Natur

Bildnerisches Gestalten

  • Freude am Gestalten
  • Interesse an Kunstwerken
  • Gestalterische Kompetenzen

Musik

  • Musikalische Interessen
  • Musikalische Kompetenzen

Gesundheit

  • Gesundheitswissen und - verhalten
  • Selbstständige Hygiene

Wohlbefinden und soziale Beziehungen

  • Psychisches Wohlbefinden
  • Soziale Beziehungen
  • Handlungsleitende Kognition (wissen, was man tut, Ziele, Absichten)
  • Motivationale Einstellungen in Bezug auf das eigene ICH – Selbstkonzept
  • Selbstwirksamkeit und Selbstwertgefühl